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News Die Geschichte des Kantons Zürich

Die Geschichte des Kantons Zürich

Die Geschichte des Kantons Zürich als autonomer Staat und Mitglied des Helvetischen Staatenbunds beginnt mit der Mediationsverfassung von 1803. Heute ist der Kanton Zürich der Schweizer Kanton mit der höchsten Bevölkerungsdichte und die wirtschaftlich stärkste Region der Schweiz.

Die Themen in diesem Artikel:

Die Geschichte des Kanton Zürich auf einen Blick
Die Geschichte des Kanton Zürichs auf einen Blick

Kanton Zürich: Strategisch und handelstechnisch günstig gelegen

Der Kanton Zürich liegt im Herzen der Schweiz zwischen der Ost- und der Nordwestschweiz. Teilweise ist die Region dünn besiedelt und ländlich geprägt. Wohingegen das Umland der grossen Städte Zürich und Winterthur sehr städtisch und stark bevölkert ist. Die Stadt Zürich, der heutigen Hauptstadt des gleichnamigen Kantons, war und ist handelstechnisch und strategisch günstig gelegen.
Schon in der Antike führte eine Handelsroute an dem Ort vorbei, auf der Güter zwischen Italien und Gallien transportiert wurden.

Die antike Siedlung Turicum

Bereits im Altertum siedelten Kelten, die zur Stammesgemeinde der Helvetier zählten, in der Region Zürich. Den Grundstein der heutigen Stadt Zürich legten die Kelten im ersten Jahrhundert vor Christus. Archäologische Forschungen haben ergeben, dass in dieser Siedlung namens Turicum Münzen geprägt wurden. Die Forscher schlossen daraus, dass Turicum somit ein Zentralort für das Umland und ein wichtiger Handelsplatz war.

So wurden hier unter anderem Handwerk betrieben und landwirtschaftliche Produkte hergestellt. Es finden sich beispielsweise Hinweise darauf, dass auch Bier gebraut wurde. Aus dem Fund römischer Amphoren, in denen Wein transportiert und gelagert wurde, lässt sich folgern, dass bereits die Kelten intensive Handelskontakte zu den Römern pflegten.

Im ersten Jahrhundert n. Chr. wurde römisches Militär in Turicum stationiert und eine Zollstation errichtet. Rund um den römischen Stützpunkt liessen sich weitere Menschen nieder. Das römische Turicum lag am Fusse des Lindenhofs nahe dem Ausfluss der Limmat aus dem Zürichsee.

Handelskontakte zu den Römern
Handelskontakte zu den Römern wurde rege genutzt

Einfälle der Alemannen und Rückzug der Römer

Ab circa 260 n. Chr. fielen die Alemannen häufiger in das römisch kontrollierte Gebiet ein. Im Jahr 401 zogen die Römer ihre Truppen aus den Kastellen sowie dem gesamten Gebiet nördlich der Alpen zurück. Das mittelalterliche Gau, das Zürichgau genannt wurde, umfasste im Frühmittelalter das Gebiet um den Zürichsee sowie das Limmattal. Die Gebiete im Osten gehörten zum Thurgau, die westlichen Teile zum Aargau.

Die Habsburger beerben die Kyburger

Im Kantonsgebiet herrschten zahlreiche lokale und regionale Herren sowie weltliche und geistliche Stifte wie die Kloster St. Gallen, Einsiedeln, Reichenau, Rheinau oder auch der Bischof von Konstanz. Bedeutende Adelsgeschlechter waren die Grafen von Kyburg, von Rapperswil und Toggenburg sowie die Freiherren von Regensberg und die von Schnabelburg. Die Habsburger beerbten die Kyburger nach deren Aussterben und wurden so zur führenden regionalen Macht. Zürich wurde im Jahr 1262 eine freie Reichsstadt innerhalb des Heiligen Römischen Reichs, 1351 dann zu einem Teil der Eidgenossenschaft, aus der später die Schweiz hervorging. Die Reichsstadt Zürich dehnte seit dem 13. Jahrhundert ihre Macht auf die umliegenden Gemeinden am Zürichsee aus. Winterthur ist heute die zweitgrösste Stadt des Kantons Zürich. Bereits im Mittelalter entwickelte sich Winterthur bis zum Jahr 1200 zu einer städtischen Siedlung, dessen Stadtrecht 1264 von den Habsburgern bestätigt wurde.

Die Reformation im 16. Jahrhundert

Vor der Reformation im Jahr 1525 gehörten Stadt und Landschaft Zürich zum Fürstbistum Konstanz. Im 16. Jahrhundert machten sich Unglauben, Laster und Korruption in der Gesellschaft breit. Um die Bevölkerung wieder zu läutern, predigte Ulrich Zwingli am Zürcher Grossmünster die Reformation und verlangte, dass die Menschen sich besserten. Im Zuge der Reformation gingen die kirchlichen Rechte des Bischofs von Konstanz an den Zürcher Rat über. Alle Klöster und Stifte mit Ausnahme des Grossmünsters in Zürich wurden aufgehoben und säkularisiert. Nach der Reformation kamen zahlreiche protestantische Glaubensflüchtlinge nach Zürich, was die Wirtschaft und den Handel in der Region weiter anregte.
Reformation in Zürich: Protagonist Ulrich Zwingli
Reformation in Zürich: Protagonist Ulrich Zwingli

1803 werden die Zürcher Eidgenossen

Die Eidgenossenschaft wurde im Westfälischen Frieden, der 1648 geschlossen wurde, unabhängig vom Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Die ehemalige Reichsstadt Zürich wurde mit ihrem Herrschaftsgebiet ähnlich wie Venedig oder Genua zu einer souveränen Stadtrepublik. Im Jahr 1798 forderte die Landschaft die Aufhebung der Untertanenschaft und die Gleichstellung mit der Stadt Zürich. Dies läutete den Untergang der Stadtrepublik ein. Erste Bestrebungen, danach einen Kanton zu gründen, endeten erfolglos. Das Gebiet wurde zunächst Teil der Helvetischen Republik. Erst mit der Mediationsverfassung des Jahres 1803 wurde der Kanton Zürich ein autonomer Staat Teil der Eidgenossenschaft.

Die Industrialisierung des Kantons Zürich

Vor allem aus dem katholischen Tessin kamen viele protestantische Glaubensflüchtlinge nach Zürich. Sie brachten die Textilindustrie und den Textilhandel im Kanton Zürich voran. Im 17. und 18. Jahrhundert, während der sogenannten Protoindustrialisierung, führten die städtischen Handelsherren ein Verlagssystem – eine Art Heimarbeit – zur Produktion und zum Vertrieb von Textilien aus Baumwolle ein. Die Verlagsindustrie und die Gründung von Textilmanufakturen schuf neue Lebensgrundlagen für die Bevölkerung und eröffnete den Arbeitern die Möglichkeit, Familien zu gründen. Dies führte zu einem signifikanten Bevölkerungswachstum und zu einer Binnenkolonisation des Zürcher Oberlands. Im 18. und 19. Jahrhundert nahm dann die Industrialisierung in der Schweiz ihren Anfang. Die ersten Fabriken wurden an den Bergflüssen des Zürcher Oberlandes, deren Wasserkraft man nutzte, gegründet. So wandelten sich ländliche Kanton und die Handwerkerstadt Zürich zum Zentrum der schweizerischen Maschinenindustrie. Im 18. Jahrhundert war das Züricher Oberland die Region in Europa, die am stärksten industrialisiert und am dichtesten bevölkert war.

Zürich heute die wirtschaftlich stärkste Region der Schweiz

Der Kanton Zürich hat sich zu einem Wirtschaftszentrum entwickelt und ist heute die wirtschaftlich stärkste Region der Schweiz. Der Finanzplatz Zürich kann international mit London und Frankfurt am Main mithalten. Auch im Versicherungssektor ist Zürich führend. Der wirtschaftlich bedeutende Kanton ist Sitz vieler national und international bedeutender Unternehmen. Dazu gehören unter anderem: ABB Ltd., Credit Suisse AG, Emil Frey Gruppe, Helsana AG, Kuoni Reisen Holding AG, Lindt & Sprüngli AG, Neue Zürcher Zeitung, Rieter Holding AG, Sulzer AG, UBS AG, Zürcher Kantonalbank oder auch die Zurich Insurance Group.

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Quellen

Firmen im Kanton Zürich

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© schweiz-kantone.ch – Jasmin Taher -25.7.2022

Die Geschichte des Kanton Zürichs

Redaktionelle Leitung schweiz-kantone.ch

Andreas Räber ist GPI®-Coach, sowie Autor von zahlreichen Blogs, Fachartikeln und Kurzgeschichten aus den Bereichen Beruf, Gesundheit, Natur und Leben. 

Andreas Räber, GPI-Coach, Wetzikon

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