Kristallklare Seen, reizende Dörfer, die Alpen, sympathische Menschen – die Schweiz ist wie eine Schatztruhe. Gerade für Natur- und Kulturliebhaber hat das Land der Täler und Berge einiges zu bieten. Kein Wunder, dass sich viele genau hier ihren Lebensmittelpunkt wünschen – am liebsten aber nicht in einer kleinen 2-Zimmer-Wohnung mit Küche und Bad. Die meisten träumen vom eigenen Haus. Doch dieses baut sich leider nicht über Nacht. Im Gegenteil: Ein Hausbau erfordert jede Menge Vorarbeit. Haus bauen in der Schweiz – so erfüllen Sie sich den Traum vom Eigenheim.
1. Der richtige Planer
Vor dem ersten Spatenstich ist reichlich Planung angesagt. Diese Planung übernehmen Sie aber natürlich nicht allein. Sie brauchen einen fähigen Partner an Ihrer Seite – nur welcher?
Engagieren Sie einen Architekten, sind Ihnen bei der Hausgestaltung kaum kreative Grenzen gesetzt. Schritt für Schritt erweckt er Ihre Wohnträume zu Leben – sowohl als Berater als auch als Ausführer. Im Gegenzug aber müssen Sie Zeit und Geduld mitbringen. Nicht selten dauert der Gestaltungs- und Planungsprozess mehrere Monate. Deutlich schneller geht es mit einem Generalunternehmen. Dieses nimmt dem Bauherren einen Teil der Planungsaufgaben ab.
Doch Vorsicht: Meldet die Firma Konkurs an, muss die Bauherrschaft sämtliche offene Hausbau Kosten aus eigener Tasche bezahlen. Wer sich jedoch vertraglich gut gegen eine potenzielle Insolvenz des Generalunternehmens absichert, steht auf der sicheren Seite.
2. Haus bauen: Die Qualität macht den Unterschied
Hier ein Riss, da ein Sprung, dort eine defekte Dämmung – Baumängel sind beim Hausbau keine Seltenheit. Nur leider strapazieren sie schnell das Budget. Das merken Sie spätestens, wenn die ersten Rechnungen im vier- bis fünfstelligen Bereich ins Haus flattern. Umso wichtiger ist Qualität.
Achten Sie bei allen Baupartnern, vom Architekten über den Bauingenieur bis hin zum Elektroinstallateur, auf Erfahrung und Expertise. Diese verlangen zwar höhere Honorare, sind auf Dauer aber günstiger. Denn wer günstig baut, zahlt am Ende drauf.
Tipp: Hören Sie sich bei Freunden, Bekannten, Kollegen und Verwandten um, die bereits einen erfolgreichen Hausbau hinter sich haben. Womöglich können sie Ihnen fähige Fachleute mit fairen Hausbau Kosten empfehlen oder Ihnen zumindest von schwarzen Schafen abraten.
3. Nachhaltig bauen und Hausbau Kosten sparen
Nachhaltigkeit spielt beim Hausbau inzwischen eine Hauptrolle. Denn wussten Sie, dass Gebäude und Infrastruktursystem mittlerweile stolze 40 Prozent vom weltweiten Ressourcenverbrauch ausmachen? Nur wie viel Nachhaltigkeit darf es speziell für Sie sein?
Oft nimmt Ihnen der Gesetzgeber die Antwort bereits ab: Alle Kantone folgen ihren eigenen Energievorschriften. Zum Beispiel: In Neubauhäusern sind Elektroboiler heute verboten. So ist vor dem Hausbau eine gründliche Recherche gefragt. Welche Vorschriften gelten in Ihrem Kanton?
Die goldene Regel: Energiesparmassnahmen wie Wärmepumpen oder intelligente Thermostate sind zwar teuer in der Anschaffung, aber günstig im Gebrauch.
4. Minergie, muss das sein?
Nein, nicht unbedingt. Minergie ist keine Pflicht. Es handelt sich lediglich um einen freiwilligen Baustandard, allerdings um einen energiesparenden freiwilligen Baustandard.
Diese Faktoren zeichnen den Minergie-Standard aus:
- eine gut gedämmte Gebäudehülle
- eine automatische Belüftung
- erneuerbare Energien
Gut zu wissen: Wer nach dem Minergie-Standard baut, senkt seinen Energieverbrauch im Vergleich zum klassischen Baustandard um bis zu mehr als 50 Prozent.
5. Reserven bilden
Ob Einfamilienhaus, Doppelhaushälfte oder Reihenhaus – beim Haus bauen können jederzeit böse Überraschungen auftreten. Mal haben die Baumeister*innen versehentlich die Wasserleitungen falsch montiert, mal verzögert sich die Lieferung der Küche. Ein anderes Mal fällt der Maler aus. Jetzt braucht es Nerven – immer mit der Ruhe.
Doch Überraschung: Die grösste Stolperfalle beim Haus bauen sind nicht die Dienstleister*innen wie der Maurer oder der Ingenieur. Die grösste Stolperfalle sind die Bauherr*innen. Erst im Zuge des Hausbaus fallen Ihnen Fehlkonstruktionen auf. Das Fenster ist zu klein für den grossen Raum. Hier hätte man ruhig noch eine Wand ziehen können. Und die Farbe der Hausfassade hat man sich irgendwie anders vorgestellt.
Nicht ohne Grund sind Ruhe und Geduld die besten Ratgeber beim Hausbau – sei es beim Reihen-, Doppel- oder Einfamilienhaus. Nehmen Sie sich genug Zeit und kontrollieren Sie regelmässig den Baufortschritt. Und nicht vergessen: Bilden Sie finanzielle Reserven für unvorhergesehene Änderungsarbeiten.
Fertighäuser. Wie fertig sind sie wirklich?
Schlüsselfertige Häuser
sind als Gesamtpaket zu verstehen. Hier ist der Name Programm: Der Kunde soll nur noch den Schlüssel ins Schloss stecken und sein fertig gebautes Reihen-, Doppel- oder Einfamilienhaus betreten. Doch Vorsicht: Einige Anbieter halten sich nicht zu 100 Prozent an die Vorgabe «schlüsselfertig». Nicht selten sind kleinere Arbeiten wie die Hausanschlüsse, die Bodenbeläge oder die Malerarbeiten noch nicht im Preis inklusive. Sie kosten extra.
Bei Bausatzhäusern
darf der Kunde kein Rumdum-Sorglos-Paket erwarten. Im Gegenteil: Er bekommt lediglich Bauelemente vom Anbieter geliefert. Um welche Bauteile es sich dabei handelt? Das kommt ganz darauf an. Am besten überprüfen Sie vor Vertragsabschluss nochmal aufmerksam die Lieferliste.
Holzhaus vs. Massivhaus: Wer ist besser?
Wer in der Schweiz ein Haus bauen will, denkt meist zuerst an das Massivhaus. Aus gutem Grund: Der Klassiker aus Stein hat definitiv seinen Reiz:
- ausgezeichnete Schallisolierung
- robust und widerstandsfähig
- witterungsbeständig
- höherer Wert bei Wiederverkauf
- vielfältige Anbaumöglichkeiten
Doch auch das Holzhaus ist nicht ohne. Kein Wunder, dass es dem Massivhaus massive Konkurrenz macht:
- kurze Bauzeit
- abwechslungsreiche Baustile (Landhaus, skandinavisch)
- Holzhaus ideal bei schwierigen Bodenverhältnissen
- nachhaltiger
- hervorragendes Raumklima (gute Wahl für Allergiker)
© schweiz-kantone.ch/ Jana Winter – 19.2.2022
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Redaktionelle Leitung schweiz-kantone.ch
Andreas Räber ist GPI®-Coach, sowie Autor von zahlreichen Blogs, Fachartikeln und Kurzgeschichten aus den Bereichen Beruf, Gesundheit, Bauen und Leben. Er gehört zu den Menschen die Nahrungsergänzung aus persönlicher Überzeugung in seine Ernährung integriert haben.