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Klimaveränderung und deren Auswirkung auf unseren Garten

Saftig-grüner Rasen, farbenfrohe Blumenbeete, kräftig gewachsene Obstbäume – so stellen sich Schweizer*innen ihre ganz persönliche Ruheoase zu Hause vor. Doch die Realität sieht leider oft anders aus. Gerade in den letzten Jahren musste der Garten schwer schlucken. Schuld sind drastische Klimaveränderungen. Denn Wasserknappheit, Hitzeperioden und Kältewellen mit Hagelschäden gehen nicht spurlos an dem heimischen Rückzugsort vorbei. Doch was genau setzt unserem Garten zu und wie können wir ihn schützen? Hier sind die besten Tipps und Tricks für eine widerstandsfähige Gartengestaltung.

Die Themen in diesem Artikel:

Der Klimawandel prägt unsere Natur im grösseren wie im kleinen (Garten)
Der Klimawandel prägt unsere Natur im grösseren wie im kleinen (Garten)

Die Schweiz im Klimawandel

Klimaveränderungen haben die Schweiz fest im Griff. Als Alpenland trifft es sie sogar besonders hart. Der Beweis: Seit der vorindustriellen Zeit ist die Durchschnittstemperatur hier um stolze zwei Grad Celsius gestiegen. Damit liegt sie zweimal über dem weltweiten Durchschnitt.

Und diese zwei Grad bleiben nicht ohne Folgen. In Zukunft wird die Schweiz spürbar öfter von Hitzewellen, trockenen Sommern, Starkniederschlägen und schneearmen Wintern heimgesucht werden.

Besonders stark zeichnen sich die Klimaveränderungen in den Alpen ab. Seit mehr als 100 Jahren ziehen sich die Gletscherlandschaften sichtbar zurück.

Allein in den letzten zehn Jahren haben sie pro Jahr zwei Prozent an Masse verloren.

Auch die Schweizer Seen und Flüsse verändern sich. Stetig steigt ihre Wassertemperatur an, was Kältefreund*innen wie der Bachforelle oder der Äsche ganz und gar nicht gefällt. Während der Hitzewellen von 2003, 2005 und 2018 kam es sogar zu einem massiven Fischsterben.

Nicht aber nur im Schweizer Tierreich, auch im Schweizer Pflanzenreich macht sich der Klimawandel bemerkbar. Verschiedene Baumarten, zum Beispiel der Kirschbaum, treibt plötzlich früher aus. Doch je früher er austreibt, desto anfälliger ist er für Spätfrost. Kein Wunder, dass sich Gartenliebhaber*innen um ihre Ruheinsel zu Hause sorgen. Was, wenn ihnen Hitze, Kälte und Nässe ihr geliebtes Grün zerstören?

Klimawandel im Garten: Die Veränderung beginnt im Kopf!
Klimawandel im Garten: Die Veränderung beginnt im Kopf!

Garten anlegen – so trotzen Sie dem Klimawandel

Schattiernetze – die Nummer eins für die Hitzewelle

Die nächste Dürreperiode kommt bestimmt. Doch wir sind vorbereitet. Mühelos lassen sich hitzeempfindliche Pflanzen vor den Extremtemperaturen schützen. Denn zu viel Hitze trocknet nicht nur die Erde aus, sondern verursacht sogar an den Pflanzen selbst regelrechte Sonnenbrände – insbesondere bei Tomaten und Äpfeln. Aber zum Glück gibt es Schattiernetze. Zuverlässig schirmen sie Stauden und Sträucher von der grossen Hitze ab. Die Alternative: Auch Sonnenschirme und Sonnensegel bieten wertvollen Schutz. Wer es einen Hauch natürlicher mag, pflanzt grössere Stauden oder Bäume zwischen das schutzbedürftige Grün. Doch Achtung: Es müssen robuste Pflanzen sein, die gut mit Hitze umgehen können – zum Beispiel die Indianerbanane.

Regentonnen und Wasserspeichersäcke – Geheimtipps für Dürreperioden

Ob Blumen, Bäume oder Rasen – trockene Sommer ziehen den ganzen Garten in Mitleidenschaft. Besonders schwer haben es Pflanzenarten mit hohem Wasserbedarf wie Eschen, Zedern, Birken und Mammutbäume. Umso mehr freuen sie sich über Wasserspeichersäcke. Wie eine zweite Haut legen sich die mit Wasser gefüllten Säcke um den Stamm und spenden den durstigen Pflanzen kostbare Feuchtigkeit. Oder wie wäre es mit Prävention? Regentonnen unter dem Haus- oder Schuppendach sind willkommene Wasserspeicher. Gierig sammeln sie das Regenwasser und sichern es für dürre Tage. Gut zu wissen: Versiegeln Sie in Ihrem Garten so wenig Fläche wie möglich. Dann läuft das Wasser nicht in die Kanalisation, sondern in den Boden ab.

Garten anlegen mit Köpfchen

Schon, wenn Sie den Garten anlegen, behalten Sie die Klimaveränderungen im Blick. Denn mit ein klein wenig Fingerspitzengefühl lässt er sich mühelos für drohende Durststrecken wappnen. Wie wäre es zum Beispiel mit einem einladenden Präriegarten? Der sieht nicht nur umwerfend aus, sondern braucht auch noch wenig Pflege. Oder was sagen Sie zu Kiesbeeten? Gerade an sonnenverwöhnten Standorten sind die unkomplizierten Abschnitte Gold wert. Auch kleinere Veränderungen bei der Gartengestaltung trotzen hohen Temperaturen. Warum tauschen Sie zum Beispiel nicht Ihre Zierrasenflächen gegen Extensivrasen ein? Der Grund: Extensivrasen verträgt Hitze ganz ausgezeichnet. Für Flächen, die nicht betreten werden sollen, empfehlen sich sogenannte Bodendecker. Die pflegeleichten Pflanzen setzen grüne Akzente und halten selbst Extremtemperaturen problemlos stand.

Stauden, eine Wohltat bei der Gartengestaltung

Stauden meistern Hitze und Dürre mit Bravour. Besonders gute Arbeit leisten Mädchenauge, Königskerze und Purpursonnenhut. Sie sind wahre Sonnenanbeter. Genauso gut eignen sich klassische Steingartenstauden wie Mauerpfeffer, Fetthenne und Polster-Glockenblumen. Sukkulenten sind natürlich auch immer gern gesehen.

Sonnenanbeter für den Südbalkon

Für Balkonpflanzen ist Hitze eine echte Herausforderung. Der Grund: Die Erde in Balkonkästen- und Töpfen trocknet deutlich schneller aus als im Beet. Insbesondere auf dem Südbalkon haben Ihre Pflanzen stark zu schwitzen. Umso besser sollten sie mit Extremtemperaturen zurechtkommen. Entscheiden Sie sich am besten für robuste Sonnenanbeter wie Geranien, Petunien und Pelargonien. Husarenknopf, Mittagsblume oder Bauernorchidee fühlen sich auf dem Balkon ebenfalls rundum wohl – selbst auf dem Südbalkon.

Eine Gartengestaltung, die Sturm und Hagel trotzt

Nicht nur Hitze und Dürre bringen unseren Garten an seine Grenzen. Auch Starkregen und Hagel sind mit Vorsicht zu geniessen. Am besten prüfen Sie Ihre Stauden und Bäume regelmässige auf Schwachstellen. So lassen sich Sturm- und Hagelschäden zuverlässig verhindern. Gut zu wissen: Starkregen kann den Boden verdichten. Lassen Sie das nicht zu. Im Idealfall lockern Sie den Boden nach jedem Regenguss vorsichtig auf. So wird er besser durchlüftet.

Klimawandel: Milde Winter? Achtung Schädlinge im Garten!
Hitze fördert Schädlinge im Garten

Milde Winter? Achtung Schädlinge!

Viele Schweizer*innen sind über die milden, nahezu frostfreien Winter erfreut. Dank der Klimaveränderung können sie ohne grossen Aufwand mediterrane Gewächse wie Feigen- oder Kakibäume anpflanzen. Doch die angenehmen Temperaturen haben auch ihre Tücken: Sie sind eine Einladung für Schädlinge. Umso wichtiger ist eine vielfältige Gartengestaltung.
Fördern Sie die biologische Vielfalt mit einer möglichst naturnahen Bepflanzung. Denn je mehr Pflanzenarten sich in Ihrem Garten sammeln, desto schwereres Spiel haben Schädlinge.

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© schweiz.kantone.ch / Autorenteam: Jana Winter – 16.6.2022

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Redaktionelle Leitung schweiz-kantone.ch

Andreas Räber ist GPI®-Coach, sowie Autor von zahlreichen Blogs, Fachartikeln und Kurzgeschichten aus den Bereichen Beruf, Gesundheit, Natur und Leben. 

Andreas Räber, GPI-Coach, Wetzikon

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