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News Adressbildung: Zwischennutzung als Standortmarketing

Adressbildung: Zwischennutzung als Standortmarketing

Zwischennutzung – das klingt nach engagierter Kreativität, nach abenteuerlichen Projekten und hippen Szenemilieus. Zwischennutzung bedeutet Freiheit, etwas zu versuchen, sich auszuprobieren und andere daran teilhaben zu lassen. Solche Projekte sind anziehend und aufregend. Besonders in der durchgetakteten, durchorganisierten Schweiz sind solche Freiräume wertvoll und beliebt.

Ob eine Bar im Industriegebiet, ein Kletterparadies in einer alten Lagerhalle oder eine Konzertlocation auf einem leerstehenden Areal – das Signal «Zwischennutzung» macht einen Standort sofort wieder lebendig und attraktiv. Und diese Identität bleibt am Standort langfristig haften.

Zwischennutzungen als Chance

Im Jargon nennt man diese Raumaufwertung Adressbildung: Bekanntheit und Identität eines Standorts werden bewusst entwickelt, zum Vorteile aller Beteiligten. Diesbezüglich bieten Übergangsnutzungen eine ganz besondere Chance. Die Schweiz hat – vor allem nahe der urbanen Zentren – ein immenses Raumproblem, sodass Zwischennutzungen enorm begehrt sind. Räume werden öffentlich ausgeschrieben; im Bewerbungsprozess zeigt sich dann, welche Projektideen zum Standort und zur künftigen Nutzungsabsicht, ganz im Sinne der Adressbildung, passen.

Partymagnet «Village du Soir» in Genf

Ein schönes Beispiel für diese Form des Standortmarketing ist das HIAG Areal Camembert. Mehrere Tausend (!) Besucher kommen an einem Wochenende auf das zwischengenutzte Gelände im Genfer Stadtteil Lancy, direkt neben dem Stade de Genève. Der Grund dafür ist die Eröffnung des «Village du Soir», ein Club der besonderen Art. Ein ganzes Dorf ist hier entstanden, bestehend aus gemütlichen Bars mit Strand-Flair, einem Night-Market, kleinen Restaurants, Läden und einem Club. Auf TripAdvisor wird das Village du Soir als viertbeste Location von 57 in Genf gewertet. Mehr Adressbildung geht kaum.

Arealentwicklung: z.B. Co-Working-Space schaffen

Mit Arealentwicklung zum Beispiel aus einer alten Industrie-Halle Co-Working Spaces schaffen.

Arbeiten im «Village Office» in Windisch

Einen ähnlichen Namen, aber ein ganz anderes Konzept hat das Village Office auf dem Kunzareal in Windisch. Hier wird Co-working gelebt. Das Village Office hat es geschafft, ganz verschiedene Berufszweige an einen Standort zu bringen. Mit flexiblen und günstigen Angeboten für Firmen und fairen Einzelabonnements kann man sich in anregender, kreativer Atmosphäre vernetzen oder an einem einzigartigen Arbeitsplatz konzentrieren. Siehe dazu auch «Das Arbeiten wird neu erfunden: Ein Büro-Dorf mit Aare-Bonus» – Solothurner-Zeitung.ch, 8.6.2017

Projekt «Interim» auf dem Schönau Areal in Wetzikon

In Wetzikon stand das Schönau-Areal teilweise leer. Die verantwortliche HIAG Immobilien hat das Projekt «Interim» damit beauftragt, diese ehemalige Spinnerei Zwischennutzern zur Verfügung zu stellen – ohne Mietzins; einzig gegen Entschädigung der Unterhalts- und Nebenkosten. Heute beleben das Areal zahlreiche Jungunternehmen mit Ateliers, Ausstellungen, Läden, Büros, Restaurants und Bars. Eine jugendlich-kreative Atmosphäre vermischt sich hier mit Schweizer Industriegeschichte – eine besondere, anregende Stimmung herrscht hier.

Adressbildung heisst, die Bekanntheit und Identität eines Standorts zu entwickeln, indem alle Beteiligten davon profitieren. Beispiele dafür gibt es genug, um zu zeigen: es funktioniert.

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