Die Automobilindustrie Schweiz hält Fahrzeuge für jeden Mobilitätswunsch bereit. Der individuelle Bedarf entscheidet über die Wahl eines passenden Neuwagens oder Occasionsfahrzeugs. Wer ein Auto kaufen möchte, der sollte einen vorteilhaften Auto Direktimport in die Schweiz in Betracht ziehen.
Wie mobil sind Herr und Frau Schweizer?
Der wichtigste Verkehrsträger in der Schweiz ist die Strasse. 65 bis 70 Prozent der Verkehrsleistungen im privaten Personenverkehr entfallen auf Personenwagen, 20 bis 25 Prozent auf öffentliche Verkehrsträger.
Die Nutzung der jeweiligen Verkehrsmittel hängt nicht zuletzt von der lokalen und regionalen Verkehrsinfrastruktur und von der Siedlungsstruktur ab. So werden Angebote des öffentlichen Personenverkehrs in Städten relativ stärker genutzt als in eher ländlich geprägten Kantonen.
Trotz des in der Schweiz sehr gut ausgebauten öffentlichen Personenverkehrs hat der Personenwagen die grösste Bedeutung bei der Beförderung von «Frau und Herrn Schweizer».
Innerhalb Europas ist die Schweiz das am meisten motorisierte Land.
Im Jahr 2019 waren in der Schweiz 6,1 Motorfahrzeuge immatrikuliert, davon 4,6 Millionen Personenwagen. Dies entspricht einer Quote von 540 Personenwagen auf 1.000 Einwohner (zum Vergleich 1970: 224 und 1990: 447).
Im Jahr 2019 legten Personenwagen in der Schweiz 59,8 Milliarden Kilometer zurück, von denen 85 Prozent auf im Inland und 15 Prozent auf im Ausland immatrikulierte Personenwagen entfielen. Dabei wurden in der Schweiz 97,9 Milliarden Personenkilometer mit Personenwagen zurückgelegt, auf dem Motorrad 2,0 Milliarden, auf Fahrrädern 2,5 Milliarden und zu Fuss 5,6 Milliarden Personenkilometer.
(Die Angabe «Personenkilometer» ist die Masseinheit für die Beförderung einer Person über eine Entfernung von einem Kilometer. Da in Personenwagen teilweise zwei oder mehr Personen befördert werden, liegt die Zahl der «Personenkilometer» oberhalb der Zahl der von Personenwagen zurückgelegten Kilometer.)
Seit 1970 ist die Gesamtfahrtleistung im motorisierten Individualverkehr in der Schweiz um über 50 Prozent angestiegen.
Dies ist zu einem guten Teil auf die Zunahme von Freizeit-Fahrten zurückzuführen, auf die heute 45 Prozent der Fahrleistung entfallen. Die Fahrten zum Arbeitsplatz machen 23 Prozent der Fahrleistung aus.
Im Tagesdurchschnitt legen die Schweizer und Schweizerinnen ungefähr 37 Kilometer zurück. Dafür benötigen sie etwa 90 Minuten, von denen 8 Minuten auf Umsteige- und Wartezeiten entfallen.
Auto kaufen in der Schweiz: Wie stark sind die einzelnen Automarken vertreten?
Im Jahr 2019 wurden 4,6 Millionen Personenwagen in der Schweiz immatrikuliert.
Der grösste Anteil an den Neuimmatrikulationen entfiel auf Fahrzeuge der Marke VW, die einen Anteil von 11,2 Prozent verbuchen konnten. Dies bedeutete einen leichten Rückgang gegenüber 2018 (11,4 Prozent). Zum Vergleich: Im Jahr 2010 hatte die Marke VW noch einen Marktanteil von 14,7 Prozent.
- Zu berücksichtigen sind allerdings weitere zum VW-Konzern gehörende Fahrzeugmarken:
- Bei den Neuzulassungen kam die Konzern-Marke Audi 2019 auf 7,0 Prozent (2019: 6,8 Prozent; 2010: 6,3 Prozent).
- Skoda baute seinen Marktanteil sogar noch stärker auf 7,7 Prozent aus (2018: 7,0 Prozent; 2010: 4,6 Prozent).
- Auch der Seat-Anteil stieg signifikant auf 4,3 Prozent (2018: 3,4 Prozent, 2010: 2,7 Prozent).
- Die Luxusmarke Porsche erreichte 2019 immerhin 1,2 Prozent (2019: 0,8 Prozent; 2010: 0,5 Prozent)
- Auf den vorderen Plätzen rangieren mit 8,3 Prozent auch die BMW-Personenwagen (2018: 9,1 Prozent; 2010: 6,7 Prozent). Die BMW-Konzernmarke Mini steuerte weitere Zulassungsanteile in Höhe von 1,5 Prozent bei (2018: 1,9 Prozent; 2010: 2,0 Prozent).
Die Neuzulassungen von Fahrzeugen aus dem Daimler-Konzern entwickelten sich 2019 rückläufig:
- Mercedes (2019: 8,3 Prozent, 2018 10,7 Prozent, 2010: 4,4 Prozent),
- Smart (2019: 0,2 Prozent; 2018: 0,5 Prozent; 2010: 0,7 Prozent).
Der französische Hersteller Renault erzielte 2019 einen gegenüber dem Vorjahr auf 4,0 Prozent gestiegenen Immatrikulationsanteil (2018: 3,3 Prozent; 2010: 4,9 Prozent).
Auffällig ist der starke Rückgang der Zulassungsquote bei Peugeot-Personenwagen (2019: 1,7 Prozent, 2018: 3,2 Prozent, 2010: 4,1 Prozent). Ebenfalls auf 1,7 Prozent zurückgegangen ist 2019 der Marktanteil der Opel-Fahrzeuge (2018: 4,3 Prozent; 2010: 7,2 Prozent). Opel gehört seit August 2017 zum Peugeot-Konzern PSA.
Die Ford-Immatrikulationen stagnierten 2019 mit einem Anteil von 4,5 Prozent (2018: 4,5 Prozent; 2010: 4,8 Prozent).
Die meisten japanischen und südkoreanischen Hersteller konnten hingegen in 2019 (mit Ausnahme von Mitsubishi und Kia) ihren Marktanteil auszubauen:
- Suzuki (2019: 3,7 Prozent, 2018: 2,4 Prozent; 2010: 1,9 Prozent),
- Toyota (3,4 Prozent; 2,3 Prozent; 4,6 Prozent),
- Subaru (2,8 Prozent; 1,4 Prozent; 2,4 Prozent),
- Mazda (2,0 Prozent; 1,8 Prozent; 2,2 Prozent),
- Nissan (1,8 Prozent; 1,2 Prozent; 2,6 Prozent)
Dem Hersteller von Elektrofahrzeugen Tesla gelang 2019 eine Vervielfachung des Zulassungsanteils gegenüber dem Vorjahr auf 3,8 Prozent (2018: 0,7 Prozent).
Die Entwicklung der Autobranche in der Schweiz
Etwa jeder achte Schweizer Arbeitsplatz hängt mittelbar oder unmittelbar vom Automobil ab. In den 19.800 Betrieben der Automobilwirtschaft der Schweiz waren 2019 über 226.000 Mitarbeiter beschäftigt, die einen Umsatz von 95 Milliarden Schweizer Franken erwirtschafteten. Davon entfielen 34,2 Milliarden Euro auf die 4.000 Schweizer Garagenbetriebe, in denen 39.000 Menschen beschäftigt sind.
Der Anteil der Automobilindustrie Schweiz an der Schweizer Bruttowertschöpfung lag 2019 bei 1,4 Prozent. Der Anteil an der Bruttowertschöpfung, der noch in den 1980er Jahren 2 Prozent betragen hatte, verringerte sich aufgrund einer Rezession Anfang der 1990er deutlich und blieb seither weitgehend konstant.
Die angestrebte Reduzierung der CO2-Emissionen im Strassenverkehr ist der Schweiz noch nicht durchgreifend gelungen. Dies liegt auch an dem gerade in der Schweiz festzustellenden Trend zum Erwerb schwerer und stärker motorisierter Fahrzeuge.
Um so wichtiger ist die Berücksichtigung alternativer Antriebsformen, um die durchschnittlichen CO2-Emissionen der Schweizer Fahrzeugflotte zu reduzieren. Der Marktanteil der Elektrofahrzeuge an den Neuemissionen nimmt kontinuierlich zu. Für den Zeitraum von Januar bis August 2020 hat der Anteil der Elektrofahrzeuge an der Gesamtzahl der Neuimmatrukulationen erstmals die Grenze von 10 Prozent überschritten. Im Monat August 2020 lag der Marktanteil von Fahrzeugen mit Elektro-, Hybrid- und Brennstoffzellen-Antrieben sogar bei 29 Prozent.
Die langfristigen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die Automobilindustrie Schweiz bleiben abzuwarten. Die Neuimmatrikulationen von Personenwagen sind aufgrund der Corona-Krise gegenüber dem Vorjahr um 29,3 Prozent zurückgegangen – im August 2020 gegenüber dem bereits schwachen Vorjahresmonat August 2019 um 16,3 Prozent. Allerdings scheint sich eine allmähliche Abschwächung der rückläufigen Tendenz abzuzeichnen.
10 Tipps für den Autokauf
1. Auto kaufen? Zunächst den individuellen Bedarf klären
Wer ein Auto kaufen möchte, der sollte zunächst prüfen, für welche Zwecke das Fahrzeug benötigt wird. Ob grosszügig bemessenes Familienauto oder Fahrzeug für das tägliche Pendeln zur Arbeit – der angestrebte Fahrzeug-Zweck ermöglicht eine Eingrenzung der in Frage kommenden Fahrzeugtypen.
2. Vergleich verschiedener Autoangebote
Durch Einholung verschiedener Angebote lassen sie die Vor- und Nachteile der einzelnen Offerten gegeneinander abwägen. Autokäufer sollten in ihre Entscheidung nicht nur auf den Kaufpreis, sondern auch auf Fahrzeugqualität und Fahrzeugfunktionalität sowie auf Servicedienstleistungen achten.
3. Terminwahl für die Fahrzeug-Besichtigung
Der Besichtigungstermin sollte zu einer Tageszeit mit guten Lichtverhältnissen stattfinden, um das Fahrzeug gründlich in Augenschein nehmen zu können.
4. Ausreichende Zeit für die Besichtigung
Der Autokäufer sollte für den Besichtigungstermin ausreichend Zeit einplanen, um das angebotene Fahrzeug sowie die Begleitpapiere und den Kaufvertrag gründlich prüfen zu können. Bei einem Kauf unter Zeitdruck zeigen sich später nicht selten unangenehme Überraschungen.
5. Besichtigung: fachkundige Person einbeziehen
Gerade bei Occasionsfahrzeugen kann es sinnvoll sein, dass sich der Autokäufer beim Besichtigungstermin von einem in Automobilfragen fachkundigen Bekannten begleiten lässt. Zudem sehen vier Augen stets mehr als nur zwei.
6. Vorteile Auto Direktimport nutzen
Auto Direktimport bedeutet, dass das zu erwerbende Fahrzeug aus der Europäischen Union in die Schweiz eingeführt wird. Der Autokäufer in der Schweiz profitiert von dem günstigsten Preis, zu dem das gewünschte Fahrzeug in Europa erhältlich ist.
7. CO2-Steuer minimieren: Importfahrzeug mit geringen CO2-Emissionen auswählen
Beim Import von Personenwagen und leichten Nutzfahrzeugen in die Schweiz ist CO2-Steuer zu entrichten, falls bestimmte Emissionsgrenzwerte überschritten werden. Die Berechnung der Steuer erfolgt unter Berücksichtigung des Fahrzeuggewichts und des Ausmasses der CO2-Grenzwert-Überschreitung.
Autokäufer sollten daher Fahrzeuge mit möglichst niedrigen Verbrauchs- und Emissionswerten auswählen und sich gezielt über eine etwaig anfallende CO2-Steuer informieren.
8. Steuervorteile bei Kauf eines Elektrofahrzeugs nutzen
Die Schweizer Zollverwaltung sowie etliche Kantone und Gemeinden gewähren Steuervergünstigungen beim Kauf eines Elektrofahrzeugs. Wer ein Auto kaufen möchte, der sollte diese Förderprogramme bei seiner Kaufentscheidung berücksichtigen.
- Die Schweizer Zollverwaltung erhebt auf Personenwagen eine Automobilsteuer in Höhe von 4 Prozent des Fahrzeugwertes. Von der Automobilsteuer sind reine Elektrofahrzeuge befreit (nicht aber Plug-in-Hybride). Es liegt im Ermessen des Fahrzeughändlers, ob er die Steuerersparnis durch eine entsprechende Preissenkung an den Autokäufer weitergibt.
- In Abhängigkeit von den steuerlichen Regelungen des Kantons, in dem der Wohnort des Fahrzeughalters liegt, kann ein Elektrofahrzeug ganz oder teilweise von der Motorfahrzeugsteuer befreit sein.
- Verschiedene Kantone und Städte haben weitere kantonale beziehungsweise kommunale Förderprogramme für Elektrofahrzeuge aufgelegt.
9. Schriftlicher Kaufvertrag
Der Käufer eines Fahrzeugs sollte stets auf einem schriftlichen Kaufvertrag bestehen, damit mögliche spätere Streitigkeiten zum Beispiel über den Kaufpreis oder über Garantieleistungen vermieden werden können.
10. Autoversicherungen vergleichen
Beim Erwerb eines Neuwagens oder eines Occasionsfahrzeuges hat der Autokäufer das Recht zur Wahl der Autoversicherung. Auch bei der Autoversicherung lohnt sich immer ein gründlicher Vergleich – hinsichtlich der Höhe der Versicherungsprämie, der Versicherungsleistungen und der Service-Qualität des Versicherungsunternehmens.
(c) Autorenteam – Schweiz-Kantone.ch – 21.9.2020
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