
Gartengestaltung leicht gemacht: Achtung Suchtpotenzial!
Natürlichen Reichtum gestalten und pflegen Ein Garten bedeutet Erholung direkt vor der Haustür. Das saftige Grün erfrischt Körper und Geist, bunte Blumen erfreuen Auge und
Ein Garten bedeutet Erholung direkt vor der Haustür. Das saftige Grün erfrischt Körper und Geist, bunte Blumen erfreuen Auge und Herz, man steht nicht im Stau, hat keinen Freizeitstress – was will man mehr! Einen Garten anzulegen, kann sehr erfüllend sein. Lebensschule inbegriffen. Mit einer guten Planung nehmen unzählige Ideen Gestalt an. Und sei es nur auf dem Balkon. Geben Sie Ihrer Fantasie Raum. In diesem Artikel finden Sie Ideen und Tipps rund ums Begrünen von Balkon, Terrasse und Garten.
Die Themen im Überblick:
Als ich meinen ersten Garten anlegte, hatte ich ein inneres Bild, wie er bereits in den nächsten Wochen aussehen würde: Üppiges Grün und übervoll mit Blüten. Doch ging die Rechnung leider nicht ganz auf. Schlussendlich entscheidet nämlich der Garten, wo was wann wächst und gedeiht und was nicht. Wenn die entsprechenden Bedingungen punkto Standort, Lichtverhältnisse und Bodenbeschaffenheit erfüllt sind, wachsen sämtliche Pflanzen ziemlich mühelos.
Es lohnt sich also, eine Gartengestaltung sorgfältig zu planen, sei es für Freiland, Terrasse oder Balkon. Folgende Punkte sind dabei wichtig:
Ein Garten kann mehr oder weniger arbeitsintensiv sein. Er selbst hat auch nichts dagegen, wenn er «nicht gepflegt» ist, im Gegenteil. Er übernimmt das gerne und gut selbst. Wo auch nur ein Fleckchen Erde ist, beginnt innerhalb kurzer Zeit von selbst etwas zu wachsen. Auch für Kinder ist dies überhaupt kein Problem. Sie sind froh, wenn sie sich ungehemmt umschauen und spielen können.
Ein klassischer Bauerngarten mit Blumen, Gemüse, Kräutern und Beeren ist ein Fest für alle Sinne. Dafür muss man allerdings etwas tun.
Gärtnern ist ein Hobby für Kopf, Herz und Hand.Das Säen und Setzen der verschiedenen Pflanzen braucht eine sorgfältige Planung. Welche Pflanzen benötigen Licht, welche mögen Halbschatten oder gar Schatten? Was wächst wie hoch (Optik, Schattenwurf)? Was sind gute und schlechte Nachbarpflanzen? Die Spannbreite geht von solchen, die sich gegenseitig unterstützen bis zu solchen, bei denen es zwangsläufig einen Gewinner und einen Verlierer gibt. Welche Pflanzen benötigen wie viel Raum? Was ist einjährig, was mehrjährig? Was sind gute Fruchtfolgen?
Ein naturverbundenes Gärtnerherz eignet sich dieses Wissen nach und nach an. Jede Saison kommt etwas Neues dazu, das wird nie langweilig!Schlussendlich folgt die Handarbeit: Lockern, Hacken, Rechen, Säen, Pflanzen, Giessen, Schneckenschutz, Jäten, Mulchen, Düngen, Hegen und Pflegen, Ernten, Geniessen. An Ort gereifte Gemüse, Früchte und Beeren – ohne Transportwege und Lagerung – sind äusserst aromatisch und gesund. Kein Vergleich zu den Produkten, die wir im Laden kaufen. Eigenes Obst und Gemüse zu ziehen ist eine Mühe, die sich lohnt!
Kräuter haben das gewisse Etwas und lassen sich bereits auf kleinem Raum anbauen. Roh wie gekocht sind sie äusserst schmackhaft und gesund. Viele haben sogar eine ausgesprochene Heilwirkung. Es gibt einjährige (z. B. Basilikum, Dill, Koriander), zweijährige (z. B. Petersilie, Kamille, Kümmel) und mehrjährige (z. B. Salbei, Thymian, Estragon). Manche blühen wunderschön und zaubern gesunde Farbtupfer in Salate oder dienen als hübsche, geniessbare Deko (z. B. Borretsch, Kapuzinerkresse, Oregano, Ringelblumen etc.).
Sehen und mitverfolgen, wo unser Essen herkommt. Das können grosse und Kinder im Garten lernen. Geduld üben, weil es oft eine ganze Saison dauert, bis eine bestimmte Sorte erntereif ist. Zum Glück wachsen Radieschen etwas schneller! Wann gibt bei uns Erdbeeren? Wann sind die Äpfel reif? Wie bitte, nur einmal im Jahr? Dieses Erleben schafft eine Achtung vor unseren Lebensmitteln und vor den Zusammenhängen der Natur.
Leider sind nicht alle Menschen mit einem Garten gesegnet. Doch viele Pflanzen lassen sich in bescheidenerem Rahmen auch auf Balkon oder Terrasse anbauen. Auch hier sind unbedingt die genannten Planungs-Kriterien zu empfehlen.
Es ist ratsam, grosse Pflanzgefässe zu wählen, so ist ein möglichst artgerechtes Wachstum möglich. Zu wenig Lebensraum zu haben, macht nicht nur uns zu schaffen! Gestresste Pflanzen sind anfälliger für Krankheiten wie Mehltau und Schädlinge, beispielsweise Läuse.
Gerade an sonnigen Lagen, aber auch sonst kann es sinnvoll sein, eine Bewässerungsanlage zu installieren, um die Mühen des regelmässigen Giessens zu erleichtern. Einmal eingerichtet, kann man sich etwas zurücklehnen und braucht nur noch im Auge zu behalten, ob sie gut funktioniert.
Vogelgezwitscher, das Summen von Insekten, das Rauschen von Wind und Regen, der Gang der Wellen etc.: alle diese Naturgeräusche bewirken mit der Zeit eine wohlige Entspannung in unserem Körper.
Leider werden Naturgeräusche immer weniger. Die natürlichen Flächen schwinden und sind zudem immer spärlicher belebt. Der grossflächige Einsatz von Pestiziden dezimiert neben den «Schädlingen» auch die «nützlichen» Insekten – wobei alle Lebewesen ihre spezifische Aufgabe haben. Das tatsächliche Problem sind unsere Monokulturen! In einer Mischkultur könnten sich die verschiedenen Arten nämlich gewinnbringend ergänzen.
Ich kann selbst beobachten, wie der Schmetterlingsbestand erschreckend abnimmt! Früher gab es doch unzählige Zitronenfalter, daneben Admirale, Tagpfauenaugen, Kaisermäntel, viele viele Schachbrettfalter und Bläulinge und weitere Arten. In einer Selbstverständlichkeit gehörten sie zum Bild des Sommers. Und heute? Hauptsächlich Kohlweisslinge, die ihre Eier auf meinen Federkohl legen und ab und zu tatsächlich ein Schwalbenschwanz.
Vielleicht stammt der Schwalbenschwanz ja von meinen Wilden Möhren …? Fenchel und Dill mögen sie übrigens auch.
Da Schmetterlinge stumm sind, helfen wir doch mit, auch für die summenden Insekten zu sorgen. Vielleicht mit einem Insektenhotel. Dann aber bitte mit Restaurant, sprich mit insektenfreundlichen Pflanzen in der Nähe. Denn Biodiversität ist unsere Lebensgrundlage.
Herr und Frau Schweizer haben gerne Privatsphäre. Ein Sichtschutz für Garten, Terrasse oder Balkon schafft ein Ambiente von Geborgenheit, was automatisch für eine gewisse Entspannung sorgt. Sonnenschutz wird wegen der veränderten klimatischen Bedingungen immer wichtiger. Warum also nicht beides kombinieren?
Es ist fühlt sich unterschiedlich an, ob man unter einem Sonnenschirm sitzt oder unter einem Baum. Ein Sonnenschirm gibt Schatten. Bäume, Sträucher und Hecken hingegen sorgen darüber hinaus noch für eine effektive Kühlung. Dies geschieht durch die Verdunstung von Wasser, was der umgebenden Luft Wärme entzieht. Der gleicht Effekt spielt, wenn wir nach dem Sport in der verschwitzten Kleidung bleiben: wir beginnen zu frieren.
Da die Temperaturen immer wärmer werden, ist es von grossem Vorteil, mit Pflanzen Kühlung zu schaffen, vor allem in Städten.
Viele Städte zählen bereits auf eine vermehrte Begrünung. Sie pflanzen Bäume und setzen ebenso Fassaden- wie auch Dachbegrünungen ein, um von deren Kühlung zu profitieren. Für ein angenehmes Mikroklima sorgen ebenfalls unversiegelte Böden. Ihre Durchlässigkeit lässt das Regenwasser im Boden versickern, anstatt dass es via Kanalisation davonfliesst oder – bei ausserordentlich starken Regenfällen – die Umgebung überschwemmt.
Auch in unserem kleinen Verantwortungsbereich können wir dafür sorgen, dass möglichst wenig Terrain versiegelt ist: zum Beispiel
Dadurch fliesst weniger Wasser via Kanalisation ab und steht den Pflanzen zur Verfügung. Was aus dem Boden verdunstet, kühlt die Luft. Wenn trotzdem eine solide Befestigung nötig ist, gibt es auch versickerungsfähige Pflästerungen mit grossen Fugen oder einem Lochanteil sowie Pflaster aus sogenanntem Porenbeton.
Noch eine kleine Anregung, vielleicht entlastet sie das eine oder andere gestresste Unkrautvertilgerherz:
Im Buch «Klima-Resilienz» schreibt die Autorin Christina Berndt (Spiegel Bestsellerautorin),
«Selbst das Unkraut wird man in immer heisseren Städten der Zukunft wohl lieben. Denn schon ein bisschen Grün zwischen den Ritzen des Strassenpflasters kann hohen Bodentemperaturen absenken – und zwar um sagenhafte 28 Grad Celsius, wie Wissenschaftler aus dem spanischen Santiago de Compostela herausfanden, wo die Temperatur des Pflasters bis 55 Grad ansteigen kann.»
Auf unserem eigenen Terrain können wir erstaunlich viel Gutes bewirken, für uns selbst und für unsere Umwelt. Mit Begrünung, Blütenpracht, gesunden Früchten und Gemüsen etc. Wenn man einmal beginnt, sich damit auseinanderzusetzen, kann sich einem eine ganze Welt erschliessen.
© schweiz-kantone.ch, 27.6.2025, Tabea Räber
Tabea Räber, Texterin, Orthografie-und-Grammatik-Prüferin (Text-Unkraut-Entfernerin), Verständlichkeits-Designerin, Leseratte, Pflege-Erfahrene, Seniorenbetreuerin, Gerne-Köchin und Geniesserin, Hobbygärtnerin, ruhender Pol. Sie ist regelmässige Autorin für Artikel rund um Gartenpflege und Gartenbau.
Die keller & meier Gartengestaltung AG ist ein Gartenbau-Unternehmen, in dem Gartenbautechniker, Bauführer, Landschaftsgärtner, Grünpflegespezialist, sowie Gartenarbeiter und Lehrlinge arbeiten. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Pfäffikon ZH.
Wertvolle Gartentipps auf Haus-Planen.ch. Einen Garten anzulegen und zu pflegen, kann pure Freude bedeuten! Auch wenn er nur klein ist: Auf jedem Fleckchen Land lässt sich ein kleines Paradies schaffen. Für die verschiedensten Pflanzen, allerlei Getier und natürlich für Sie selbst. Erholung in nächster Nähe, sowohl beim Gärtnern als auch beim Faulenzen im Liegestuhl etc. Nichts wie los! Mehr auf Haus-Planen.ch erfahren.
Radiobeitrag von SRF. Private Gärtnerinnen und Gärtner stehen im Fokus der Aargauer Aktion «Gartenchemiker»: Alte Pflanzenschutzmittel belasten unser Grundwasser – auch aus dem heimischen Garten. Der Kanton informiert und ruft auf: Gifte vermeiden, richtig entsorgen, Alternativen nutzen! Mehr auf SRF.ch erfahren.
Den eigenen Garten neu entdecken und vielleicht sogar umgestalten, dank Naturfotografie? Im neu erschienenen, sehr lesenswerten und gut strukturieren Buch «Naturfotografie im Garten» von Jonathan Fieber, gibt es zahlreiche Tipps wie wir natürliche Lebensräume gestalten, Vielfalt entdecken und einzigartige Naturmomente festhalten können. Autor Jonathan Fieber, ist Diplom Designer und Naturfotograf. Letzteres hat bereits in seiner Kindheit begonnen. Die gemachten Erfahrungen sind im Buch gut spürbar und auch auf den eigenen Garten heruntergebrochen, gut anwendbar.
Auf fokus-naturfotografie.ch bietet Andreas Räber viel Wissenswertes zur Naturfotografie in der Schweiz an. Es erwarten Sie zahlreiche Blogs (zum Beispiel zum Thema Naturfotografie im eigenen Garten) und natürlich viele Natur-, Landschafts- und Tierfotografien.
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