Ein Blick in die Verkehrszukunft
Genüsslich beisst du in deine Schokolade – köstlich. Aber Augenblick, wie kommt dieser Leckerbissen eigentlich in dein Süssigkeitenregal? Welche Strecke legt er zurück und welches Transportmittel nimmt er am liebsten? Gute Frage. Zeit, das Schweizer Transportwesen genauer kennenzulernen.
Die Themen im Überblick:
Transport und Logistik: Welche Verkehrsmittel kommen zum Einsatz?
Sei es der Möbeltransport, der Autotransport oder der Lebensmitteltransport – in der Schweiz funktioniert der Güterverkehr grösstenteils über den Landweg – also per Strasse und Schiene. In Zahlen gesprochen: 2021 legten Bahn und Strassenfahrzeug insgesamt stolze 27,8 Milliarden Tonnenkilometer zurück. Gleich noch mehr Tonnenkilometer waren es im Jahr 2014. Mit 28,2 Milliarden Tonnenkilometern erreichte die Schweiz hier ihr persönliches Hoch.
Gehen wir nochmal ins Jahr 2021 zurück. 63 Prozent der Verkehrsleistungen erfolgten hier per Strassenfahrzeug – ob mit dem normalen PKW, dem Transporter oder dem LKW. Um 37 Prozent kümmerte sich die Bahn. Deutlich reger ist der Schienenverkehr übrigens in der Alpenregion. In dem anspruchsvollen Gelände legt die Bahn mehr als 74 Prozent des Güterverkehrs zurück.
Nicht aber nur Schiene und Strasse sind im Schweizer Transportwesen von Bedeutung. Auch die Luftfracht, die Rheinschifffahrt und die Öl-Pipelines tragen ihren Teil zum Schweizer Import- und Exportverkehr bei. Dies gilt speziell für den Containertransport. Die Schifffahrt ist für die Spezialtransporte unentbehrlich.
Wie wäre es mit ein paar Zahlen rund um Luftfracht, Rheinschifffahrt und Öl-Pipelines aus den Jahren 2021 und 2022?
- Beförderte Menge im Luftverkehr: 0,4 Tonnen
- Beförderte Menge per Rheinschifffahrt: 5,4 Millionen Tonnen
- Importierte Menge per ÖL-Pipelines: 1,9 Millionen Tonnen
Das Schweizer Transportwesen und das Klima
Der Güterverkehr, insbesondere der Strassengüterverkehr, ist der Umwelt ein Dorn im Auge. Warum? Ganz einfach: Er setzt Unmengen von Diesel frei – ein Schwergewicht für den Planeten. Knapp ein Drittel aller CO2-Emissionen geht auf sein Konto. So ist er der grösste und schädlichste Treibhausgas-Treiber im Inland. Eigentlich hätten die Treibhausgase von 1990 bis heute um mindestens 20 Prozent sinken müssen. Dem ist aber nicht so. Sie sind gleich geblieben. Und das geht auf Kosten der Alpenregion. Sie hat schliesslich besonders stark unter dem Klimawandel zu leiden. Sehen wir uns die Umweltsünden der Schweiz einmal genauer an:
- Klimakiller Lastwagen: Die Riesen stossen immer noch genauso viel CO2 aus wie vor 30 Jahren.
- Noch mehr Güterverkehr: Bis 2050 soll der Schweizer Gütertransport um bis zu 31 Prozent zulegen.
- Rasant wachsender Lieferwagenverkehr: Zwischen 1998 und 2018 sind die gefahrenen Kilometer um 60 Prozent in die Höhe geschossen.
Grünes Transportwesen: Entlastung für die Umwelt
1. Nur so viel wie nötig
Was muss, das muss. Was nicht muss, das muss nicht. Genau so lautet die zukünftige Devise im Schweizer Transportwesen. Unnötige Fahrten gilt es, unbedingt zu vermeiden. Umso wertvoller sind starke regionale Wirtschaftskreisläufe. Nur so lassen sich lange Transportwege vermeiden. Denn der Bauer von nebenan hat mindestens genauso fruchtig-frische Tomaten wie der Bauer in Spanien.
2. Klimafreundlicher Stückgut Transport
Die Bahn tut der Umwelt gut. Zum Beweis: Schon jetzt fährt sie mit bis zu 90 Prozent klimafreundlicher Energie, gewonnen aus Wasserkraft. Ein weiteres Plus: Die Bahn ist günstig. Insgesamt fallen nur 3 Prozent der externen Transportkosten auf sie zurück. So gehören in Zukunft deutlich mehr Güter auf die Schiene. Dies gilt speziell für den Gefahrenguttransport. Denn schwere, nicht-zeitkritische Waren wie Holz, Kies, Eisen, Bauschutt und Stahl sind wie für den Schienenverkehr geschaffen.
3. Fossilfrei bitte
KI im Schweizer Transportsystem: Was ist möglich?
Clevere Schadensbegrenzung
Künstliche Intelligenz ist längst ein Dauerthema – selbstverständlich auch im Transportsystem der Schweiz. Gerade im Betriebsalltag des Schienengüterverkehrs hilft uns das digitale Gehirn gerne aus der Patsche. Das beste Beispiel ist die Kamerabrücke. Das Konzept: Nähert sich ein Güterzug, filmt sie ihn von allen Seiten. Um die Auswertungen der Aufnahmen kümmert sich die Künstliche Intelligenz. Zuverlässig scannt sie Fahrzeug und Fracht – so zuverlässig, dass ihr kein Mangel entgeht. Ein Glück, denn so lassen sich Schäden an Ladung und Gefährt endlich frühzeitig erkennen und reparieren. Fahrer und Ware kommen sicher und unversehrt von A nach B.
Smarte Entscheidungshilfe
Ab durch den Tunnel
Die Schweiz denkt an die Zukunft des Transportsystems. Vor allem im Güterverkehr soll sich einiges ändern. Das Ziel: Bis 2030 ist ein Mega-Tunnelprojekt geplant. Das Prinzip: Eine unterirdische Tunnelröhre soll künftig unsere Waren noch schneller, einfacher und unkomplizierter von A nach B befördern – ganz ohne Staus, Baustellen und Zeitverlust.
Das hört die kleine Alpenrepublik ausgesprochen gern – insbesondere das Schweizer Mittelland. Denn gerade in St. Gallen, Bern Zürich und Genf braucht man einen langen Atem. Lange Staus sind hier an der Tagesordnung. Spediteure, Autofahrer:innen und der Transitverkehr aus und nach Frankreich, Deutschland, Österreich und dem Balkan beanspruchen jeden Millimeter Asphalt auf den Strassen. Da käme ein unterirdisches Tunnelsystem allen recht. In mehr als 50 Metern Tiefe soll eine alternative Strasse entstehen – eine Wohltat für das regionale Verkehrssystem.
© schweiz-kantone.ch, Autorenteam, Jana Winter, 25.9.2023
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