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News Gartenideen für kleine Gärten

Gartenideen für kleine Gärten

Kleine Gärten werden häufig in Steinwüsten verwandelt

(Jasmin Taher/ Update Tabea Räber)

Der Wohn- und Lebensraum in der Schweiz wird immer enger. Die Anzahl der Bevölkerung nimmt stetig zu. Mitte des Jahres 2024 haben wir die 9-Millionen-Marke überschritten. Man fasst sogar eine 10-Millionen-Schweiz ins Auge. Unter anderem aus diesem Grund wird verdichtet gebaut. Die Ausnützungsziffer wird in der Tat genützt. In vier Metern Abstand von der Grenze eines Grundstücks steht bereits der nächste Wohnblock. Dies geht auf Kosten des Aussenlebensraums. Vielerorts bleibt kaum noch ein Vorgarten und wenn, dann wird er womöglich geschottert. Von Bäumen ganz zu schweigen. Wollen wir wirklich so leben? Eine Konsequenz davon ist weniger Raum und in der Folge kleinere Gärten.

Die Themen im Überblick:

Gartenideen für kleine Gärten. Auch hier ist vieles möglich.
Schon auf kleinem Raum kann ein natürlich Garten angelegt werden.

Stein- und Schottergärten heizen das Klima auf

In der Schweiz sind überall Steingärten zu sehen. Eine Zeit lang waren sie ein Hype und haben gefallen. Eine praktische Sache: Man muss nicht mähen und nicht giessen. Steingärten findet man in den Vorgärten und Hinterhöfen im Quartier, aber auch in öffentlichen Anlagen. Hier ist alles unter Kontrolle. Meiner Meinung nach zu viel! Nachfolgend ein Plädoyer für kleine grüne Gartenoasen für Mensch und Tier.

Hier noch eine wichtige Unterscheidung:

  • Steingärten sind wasserdurchlässig und beherbergen Pflanzen, die natürlicherweise in einem solchen Klima vorkommen.
  • Geschotterte Gärten hingegen sind ökologisch gesehen tote Flächen, da sie mit einem wasserdichten Material ausgekleidet sind. Die Bodenfauna im Untergrund geht zugrunde und die Qualität des Bodens leidet. Der natürliche Lebenskreislauf wird unterbrochen und Insekten und Kleinsäuger finden weder Schutz noch Nahrung. Schottergärten haben einen relativ geringen Pflegeaufwand, was allerdings täuschen kann. Häufig werden Disteln und Löwenzahn, die zwischen den Steinen wachsen, nicht von Hand gejätet. Stattdessen werden Herbizide eingesetzt, um das Unkraut zu bekämpfen. 

 

Die Cree-Indianer bringen es mal wieder auf den Punkt:

Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch getötet, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann!

Zu diesem Thema hier noch ein Lesetipp, der dieses Thema sehr gut aufgreift: «Zerstörung der Natur: Wir Menschen sind eine Pest», Zeit-Magazin, 12.1.2025.

Ausserdem haben diese Steinwüsten einen negativen Einfluss auf das Mikroklima. Sie führen dazu, dass sich ihre Umgebung aufheizt. In unseren heissen Sommern kann das mehr und mehr zum Problem werden.

Im Kanton Solothurn ist das Anlegen von Schottergärten seit Oktober 2024 verboten. Aber: «Wenn man einen minimal begrünten Schottergarten anlegt, sprich das Wasser versickern kann, die Pflanzen daraus wachsen können und so der Garten minimal bepflanzt ist, dann zählt dieser zur Grünfläche und ist weiterhin erlaubt.»

Achso…. (siehe SRF.ch)

 

Gute Idee: Lieber grüne statt graue Gärten

Wenn die Aussenraumflächen schon kleiner werden, sollten wir meiner Meinung nach, statt graue Steingärten zu gestalten, lieber lebendige, das heisst grüne Gärten anlegen.

Am besten mit einheimischen Pflanzen.

Denn unsere endemischen (zu unserem Lebensraum gehörenden) Nützlinge sind auf die hiesigen Nahrungspflanzen spezialisiert. Indem man Tieren mehr Futter bietet, steigert man deren Zahl sowie die Artenvielfalt. So kann man die massiv bedrohte und doch dringend notwendige Biodiversität selbst auf kleinen Flächen erhöhen. 

Grüne Gärten haben zudem einen höheren Erholungswert für uns Menschen.

Denn das Erleben des Pflanzenwachstums und der Jahreszeiten – erste Blumen, Blattaustrieb, Blütezeit, Ausbilden von Früchten und Beeren, Herbstlaub, Winterruhe – geht im gleichförmigen Grau in Grau verloren. Grün im Garten ist immer eine gute Idee!

Gärten mit Pflanzenvielfalt ziehen auch Tiere an.
Gärten mit Pflanzenvielfalt ziehen auch Tiere an.

Gestaltungsideen für kleine Gärten

Wenn man die richtigen Pflanzen auswählt, kann man selbst auf kleinen Flächen einen wunderschönen natürlichen Lebensraum gestalten.

Ein paar Stauden, ein paar Blumenzwiebeln, ein oder zwei Sträucher, eine lockere Hecke – und schon finden Vögel, Kleinsäuger und Insekten wie Bienen, Hummeln und Schmetterlinge Schutz und Nahrung.

Und viele heimische Kräuter wie Majoran, Zitronenmelisse und Borretsch sind nicht nur als Heilpflanzen und Küchengewürze beliebt, sondern eigenen sich auch als Futter- und Nektarpflanze für Insekten.

Für Tiere spielen grosse oder kleine Gärten keine Rolle
Vögel finden auch in kleinen Gärten noch einen Platz.

Umgestaltung von Steingarten in Naturgarten

Zu guter Letzt noch eine gute Nachricht:

Es ist möglich, trostlose Steingärten wieder zurück in blühende, lebendige Naturgärten zu verwandeln.

Auch kleinen Gärten sind mit den richtigen Gartenideen fast keine Grenzen gesetzt.

So können unsere Kinder die Natur vor der eigenen Haustür erleben. Und die Augen vielbeschäftigter Officer finden immer wieder eine erfrischende Abwechslung.

Die ZKB Bauma beispielsweise hat vor ihrer Filiale mit verschiedenen Bereichen wie Ruderalflächen, einer üppigen Staudenbepflanzung und einer Naschhecke einen vielfältigen Lebensraum geschaffen, der Wildbienen, Insekten und Kleintieren ein reichhaltiges Zuhause bietet. Und dies direkt an der Bahnhofskreuzung. Geniessen Sie diesen herrlichen Anblick auf kompassb.ch!

© schweiz-kantone.ch, 15.8.2019, Jasmin Taher, überarbeitet am 4.3.2023 Andreas Räber, überarbeitet am 14.1.2025 Tabea Räber

 

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Andreas Räber, GPI-Coach, WetzikonAndreas Räber ist GPI®-Coach, Hobby-Landschafts- und Naturfotograf und Mitglied vom Naturschutzverein Bäretswil – Bauma, sowie der Naturfotografen Schweiz und hat einen sehr kleinen Garten. Er ist Autor zahlreicher Blogs und Fachartikel aus Beruf, Leben und Natur.

 

 

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