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News Gedanken über Grenzen, Sichtschutz und Individualismus

Gedanken über Grenzen, Sichtschutz und Individualismus

«Niemand darf willkürlichen Eingriffen in sein Privatleben, seine Familie, seine Wohnung und seinen Schriftverkehr oder Beeinträchtigungen seiner Ehre und seines Rufes ausgesetzt werden», steht es im Artikel 12 des UNO-Menschenrechtsabkommens. «Und niemand soll uns in den Garten oder auf den Sitzplatz schauen!», könnte dem noch hinzugefügt werden. Schweizerinnen und Schweizer lieben und brauchen ihre Privatsphäre. Durch einen geeigneten Sichtschutz wird auch unser Garten zu einem Fleck der Behaglichkeit.

Die Themen im Überblick:

Ein Gartensichtschutz: Gedanken über Grenzen, Sichtschutz und Individualismus
Ein Gartensichtschutz ermöglicht uns Privatsphäre.

Grenzverletzung – an allen Ecken und Enden

Zurzeit ist die Welt ganz schön am Wanken. Wobei der Ausdruck «ganz schön» um Himmels willen nicht wörtlich gemeint ist! Besonders aktuell das Thema Grenzen, Grenzverletzung, Grenzschutz. Ein krasses Beispiel ist der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, gefolgt von den Massakern der Hamas am 7. Oktober 2023, dazu kommt der zunehmende Terror weltweit sowie weit verbreiteter – offensichtlicher oder subtiler – Machtmissbrauch in allen Variationen.

Wir selbst können uns davon nicht ausnehmen. Die Grenzen von Grenzverletzung verlaufen fliessend. Auch Worte können Grenzen verletzen.

Die Grenzen des Respekts zum Beispiel. Wie schnell ist schlecht über jemanden geredet oder geurteilt. Aufdringliche oder unerwünschte Blicke können ebenfalls sehr unangenehm sein. Damit nähern wir uns unserem Thema, dem Sichtschutz im Garten oder auf der Terrasse.

In diesem unserem eigenen Bereich möchten wir unsere Ruhe haben. Uns nach einem stressigen Arbeitstag erholen können. Miteinander essen und austauschen. Ungestört und unbeobachtet. Ein Stück Geborgenheit erleben.

Ein natürlicher Gartensichtschutz zieht auch die heimische Vogelwelt an.
Ein natürlicher Gartensichtschutz zieht auch die heimische Vogelwelt an.

Sichtschutz für die Aussenstube

Garten und Terrasse sind eine Erweiterung unseres Wohnraums.

Eine Aussenstube. Ein Stück Natur. Gestaltet nach eigenem Geschmack und persönlichen Bedürfnissen. Mit dabei ein passender Sichtschutz – das wünschen sich schweizer GartenbesitzerInnen sehr. Das kann ein Zaun sein, eine Mauer, eine Hecke oder ein Sichtschutz aus Steinen, Holz oder einfachen Schilfmatten. Bei der Auswahl kommt es auf verschiedene Punkte an:

Wie stabil muss der Schutz sein?

Soll er Einbrecher abhalten, Kinder schützen, Hunde ein- oder aussperren oder als reiner Sichtschutz fungieren?

Wie gross darf der Arbeitsaufwand beim Unterhalt sein?

Holzzäune sind aus Naturmaterial, müssen aber dann und wann gestrichen werden, was bei Metallzäunen wegfällt. Einmal gebaut, ist ihr Schutz unmittelbar da.

Hecken brauchen eine gewisse Zeit zum Wachsen, die einen etwas mehr, andere sind relativ schnell oben. Eine Hecke ist ein lebendiges Stück Natur, das vielen Tieren Unterschlupf bietet.

Wenn sie blüht, ist sie ein Genuss fürs Auge, dient als Nahrungsquelle für zahlreiche Insekten und fördert somit die Biodiversität.

Hecken müssen mehr oder weniger regelmässig geschnitten werden. Setzt man die einzelnen Pflanzen mit genügend Abstand, bleibt die Hecke lichter und erlaubt es Vögeln besser oder überhaupt, sich darin häuslich einzurichten, sprich Nester zu bauen und für Nachwuchs zu sorgen. Je dichter die Hecke, desto weniger Lebensraum für Vögel. Dornige Hecken stellen eine wirksame Barriere für Menschen, Hunde und Katzen dar. Vögel lieben es, darin zu nisten!

Laubgehölze wechseln im Herbst die Farbe und werfen anschliessend die Blätter ab, immergrüne, wie der Name bereits sagt, tun dies nicht. Folglich entfällt das Laubrechen. Herbstlaub kann wie Abfall behandelt und entsorgt werden oder auch als Beetabdeckung dienen. Erde liegt nicht gerne brach. Laub in einem Drahtkomposter locker aufgeschüttet und überwintert, kann im Frühling zerbröselt und zur Auflockerung der Erde verwendet werden.

Weitere Fragen zum Gartensichtschutz:

  • Soll es ein Naturmaterial oder ein künstlicher Werkstoff sein?
  • Wie beständig soll das Material sein bzw. wie sieht es in ein paar Jahren aus?
  • Wie hoch darf der Preis sein?

Möglicherweise lohnt es sich, sich von einer Fachperson umfassend beraten und inspirieren zu lassen.

Gartensichtschutz will geplant sein. Planen. Gedanklich setzen lassen. Handeln.
Natur und Bedürfnisse von Menschen vereinen. Eine Fachperson (er)kennt die Möglichkeiten.

Gedanken und Fakten zum Thema Privatsphäre

Nicht überall auf der Welt ist Privatsphäre so selbstverständlich wie bei unserer individualistischen Lebensweise. Beim Individualismus steht, wie der Name schon sagt, das Individuum im Vordergrund, während sich in kollektivistischen Kulturen alles um das Gemeinwohl dreht – und der Einzelne sich dem Kollektiv unterzuordnen hat. In ihrem Buch «Ich schwimme nicht mehr da, wo die Krokodile sind» beschreibt die Autorin Sabine Kuegler – die selbst bei einem Naturvolk aufgewachsen ist – sehr eindrücklich den Unterschied zwischen einer individualistischen und einer kollektiven Lebensweise. Im Urwaldstamm wird schon in der Kindheit von den Dorfältesten festgelegt, wer an welcher Position zu wirken hat. Die Kinder werden entsprechend dieser Festlegung gefördert und gefordert. Und zwar nicht nur von den Eltern, sondern vom ganzen Dorf. Jeder kennt seinen Platz und bleibt in seiner Rolle, um das soziale Gerüst zu erhalten, das Frauen und Kinder stützt und schützt und damit die Zukunft des Stammes sichert. Niemand wird allein gelassen, in der Not steht man zusammen, und Stress und Hektik gibt es nicht.
Aber auch keine Privatsphäre. Kein Sichtschutz. Die soziale Kontrolle ist gross.
So ein Leben ohne Hektik und Stress klingt doch verlockend! Davon könnten wir uns vielleicht eine Scheibe abschneiden. Arbeiten nach dem Motto «gut ist gut genug». Ist es ja auch. Das eine oder andere Mal fünf gerade sein lassen. Feierabend machen. Die Arbeit beenden, auch in Gedanken.
Den Abend feiern. Auf der Terrasse sitzen oder im Garten. Gemeinschaft geniessen. Hinter einem herrlich individualistischen Sichtschutz.
schweiz-kantone.ch, 18.11.2024, Autorin: Tabea Räber, Hobbygärtnerin

Gedanken über Grenzen, Sichtschutz und Individualismus

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